Toxische Beziehungen entstehen nicht einfach so, sondern sie haben einen Hintergrund.
In einer toxischen Beziehung reagieren die beiden ungeliebten inneren Kinder aufeinander und schlagen mit den Schaufeln um sich.
Zwei bedürftige innere Kinder versuchen das vom anderen zu bekommen, was sie nicht von ihren Eltern bekommen haben.
Zuwendung, Lob, Bewunderung, emotionale und körperliche Nähe, …..
Noch schlimmer wird es, wenn Kinder dazukommen, dann laufen die inneren Eimer erst recht leer.
Ich bin mittlerweile 58 Jahre jung und habe einige toxische Beziehungen hinter mir, wenn ich zurückschaue war keine meiner vergangenen Beziehungen wirklich gesund.
Doch eine war besonders lebensverändernd, geprägt von Abwertungen und nicht reden können.
Das Ende kam mit dem Satz: Du bist schuld, dass ich mich trennen muss.
Dieser Satz hat mir die Augen geöffnet, ich habe angefangen nach Erklärungen zu suchen.
Ich mich auf die innere Reise begeben und geschaut, woher ich den diese Schuldumkehr kenne.
Die Wurzeln liegen bei mir in beiden Familiensträngen, sobald man etwas hinterfragt oder Fakten auf den Tisch gelegt hat, Kontaktabbruch inkl. Schuldumkehr. So haben sich über die Jahre Freunde und enge Familienangehörige aussortiert.
Als ich mein Familiensystem auf den Kopf gestellt habe, ist mir bewusst geworden, wie viel Gewalt, Verlust und Schmerzen, in meinem Familiensystem steckt und die daraus resultierenden narzisstischen Verhaltensweisen.
Die vorangegangenen großen Kriege haben hier ganze Arbeit geleitet.
Wie soll auf so einer Basis eine glückliche Beziehung funktionieren?
Wie soll man wissen, wie eine gute Beziehung funktioniert?
Wir ziehen das in unser Umfeld, was wir kennen, wo wir wissen, wie wir uns verhalten müssen, um zu überleben.
Der Krux, eine gesunde Beziehung fühlt sich dann nicht gut an.
Bei einer gesunden Beziehung, fehlt der Kampf, die Aufregung, das Misstrauen, die Kälte, die Abwertungen, der wilde hemmungslose Sex, etc.
Schau dir dein Familiensystem an, deine Ahnen, dann werden dir vielleicht einige Verhaltensweisen bewusst, die nichts mit dir zu tun haben, denn sie wurden von deinen Ahnen an dich weitergegeben.
Traumata werden über das Erbgut und daraus resultierenden Erziehungsmuster weitergegeben. Studien sprechen von 4 Generationen, die unter den Traumata leiden können, wenn dieses nicht aufgearbeitet wird.
Doch das Erschreckende an Traumata ist, dass sie den Drang zur Wiederholung haben, dann beginnt der Kreislauf von vorne.
Als ich meine Wunden gesehen und geheilt habe, dachte ich, nun bist du fertig und bereit für eine glückliche Beziehung.
Alles wird gut, nur noch glücklich sein und alle Bedürfnisse werden erfüllt.
Doch weit gefehlt, meine jetzige Beziehung hat auch erst einmal auf die alten Wunden getreten, doch die Absicht und die Reaktion, waren so ganz anders als ich sie kannte.
Doch meine eigenen Schatten kamen aus dem Gebüsch gesprungen und ich durfte lernen, dass ich nicht nur Opfer, sondern auch Täter bin.
Keine angenehme Feststellung, doch für den Heilungsprozess unabdingbar.
Die inneren Eimer zu füllen liegt jedoch in der Verantwortung von jedem selbst, Selbstliebe aufbauen, um nicht andere als Energietankstelle zu missbrauchen.
Was macht jetzt eine gute Beziehung für mich aus?
Zeit miteinander verbringen, echte Nähe zulassen, Bedürfnisse kommunizieren, sich gegenseitig guttun, Grenzen setzen, reden, reden, reden, gemeinsame Ziele setzen und umsetzen.
Das wichtigste überhaupt, ich kann nur mich ändern, doch wenn ich mich ändere, verändert sich die ganze Welt.
Der Weg lohnt sich, nicht nur für dich selbst, sondern für deine Kinder, dein Umfeld und damit auch für die Gesellschaft.